Test: 360 S10 Saugroboter Staubsauger

Einleitung

Ich hatte in der Vergangenheit mehrere Saugroboter von verschiedenen Herstellern in Verwendung. Aktuell verrichtet ein Roborock S7 seine Arbeit in unserer Wohnung. Vom Hersteller 360 hatte ich bisher den S8 im Einsatz und war von diesem positiv überrascht. Aber wie schlägt sich das Topmodell der S10? Fangen wir zunächst mit dem Lieferumfang an.

Lieferumfang

Im Lieferumfang sind folgende Komponenten enthalten:

Saugroboter 360 S10
• Ladestation inkl. Kabelmanagement
• Netzstecker
• Ersatzbürste (Seitenbürste)
• Reinigungswerkzeug (unter der Wartungsklappe)
• Wischaufsatz inkl. Wischtücher
• Bedienungsanleitung

Erster Eindruck

Das Gerät und die mitgelieferten Komponenten sind allesamt gut verarbeitet und machen einen hochwertigen Eindruck. Beim Auspacken fällt direkt die geringe Bauhöhe des Saugroboters auf. Dies ist unter anderem möglich da der verbaute LIDAR-Sensor nicht oberhalb des Gerätes sitzt, sondern in der Front. Das Gerät hat dadurch eine Höhe von nur 8,5cm. Die Ladestation fällt hingegen sehr breit aus, dafür bietet sie einen sicheren Stand am Boden und ist auf der Rückseite mit einem Kabelmanagement ausgestattet. Das heißt überschüssiges Kabel vom Netzteil kann bequem aufgerollt werden und hinter eine Kunststoffabdeckung verstaut werden.

Inbetriebnahme

Nachdem man den Saugroboter von seinem Transportschutz befreit hat und man für die Ladestation einen geeigneten Platz gefunden hat, kann man das Gerät einschalten und mit den Ladekontakten an der Unterseite des Geräts auf die Ladestation legen. Wie die meisten Saugroboter wird auch der S10 von 360 hauptsächlich per Smartphone-App gesteuert. Hierfür muss der Saugroboter im heimischen WLAN integriert werden. Die Einrichtung erfolgt über die App von 360. Diese ist sowohl für Android als auch iOS verfügbar. Sie kann in den jeweiligen Stores heruntergeladen werden. An dieser Stelle ist noch zu erwähnen, dass der S10 nur in ein 2,4GHz Netz eingebunden werden kann. Während der Einrichtung sollte man das WLAN-Passwort seines Routers zur Hand haben. Die Einrichtung unter iOS 15.2 mithilfe eines iPhone 12 verlief ohne Probleme.

Die erste Reinigung

Während der ersten Reinigung erstellt der Saugroboter von 360 eine Karte und speichert diese innerhalb der App ab. Die Karte kann anschließend bearbeitet werden. Dabei kann man zum Beispiel die Raumaufteilung bearbeiten, die Karte drehen und den einzelnen Räumen Namen geben. Die Kartierung ist möglich da der Saugroboter mit einem LIDAR-Sensor ausgestattet ist. Dieser Sensor scannt während des Betriebs kontinuierlich die Umgebung mittels eines Lasers. Außerdem ist der Saugroboter mit diversen Annäherungssensoren und Absturzsensoren auf der Unterseite ausgestattet. Bei der ersten Reinigung hatte ich das Problem, dass der Saugroboter nicht über unseren Teppich im Flur gefahren ist. Das Problem hatte ich beim kleinen Bruder, dem S8 nicht. Meine Vermutung, dass der Saugroboter den Teppich als Stufe bzw. Treppe erkennt bestätigte sich. Durch das Deaktivieren des Anti-Drop-Modus in der App fuhr der Saugroboter ohne Probleme über den Teppich. In dieser Preisklasse sollte der Teppich aber auch so als Teppich erkannt werden. Hier gibt es einen Stern Abzug. Ansonsten verlief die erste Reinigung ohne Probleme. Die einzelnen Räume wurden gut erkannt. Auch die Rückkehr zur Ladestation verlief ohne Probleme.

Navigation

In Punkto Navigation konnte mich der S10 durchwegs überzeugen. Der S10 hat sich in meinem bisherigen Nutzungszeitraum immer in den eigenen vier Wänden zurechtgefunden. Die Rückkehr zur Ladestation funktionierte immer ohne fremde Hilfe. Ebenfalls positiv ist die gesamte Vorgehensweise der Reinigung. Wie auch bei den Top-Modellen zum Beispiel dem Roborock S7, erstellt der 360 S10 zunächst kleine Rechtecke und füllt diese anschließend durch Zick-Zack-Fahrten aus. Diese Reinigungsweise hat sich als sehr gründlich und zuverlässig herausgestellt. Ebenfalls positiv ist, dass die meisten Hindernisse bereits sehr früh erkannt werden und der Saugroboter seine Geschwindigkeit vor dem Kontakt reduziert bzw. erst gar kein Kontakt entsteht. Auch kleinere Gegenstände werden zuverlässig erkannt und umfahren. Sogar Teppiche erkennt der S10 und kennzeichnet diese in der Karte, welche man in der App einsehen kann.

Reinigungsleistung

Der Hersteller gibt die Saugleistung mit 3300 Pascal an. Wobei dieser Wert immer mit Vorsicht zu genießen ist. Im Vergleich zum S8 merkt man jedoch einen großen Unterschied in der Saugleistung. Diese ist beim S10 auch in der kleinsten Stufe sehr gut. Dabei ist der Saugroboter angenehm leise. Auch größere Krümel werden ohne Probleme vom S10 problemlos eingesaugt. Die Reinigungsleistung kann in der App in insgesamt vier Stufen eingestellt werden: Leise, Normal, Power und Maximal. Die automatische Anhebung der Saugleistung auf Teppichen funktioniert sehr zuverlässig. Die seitlich angebrachte Kehrbürste leistet während der Reinigung eine gute Arbeit. Sie kehrt den Schmutz aus schwer erreichbaren Ecken in Richtung Hauptbürste. Die Hauptbürste selbst ist abwechseln mit Kunststoffbürsten und Kunststofflamellen ausgestattet.

App

Die App funktioniert im Großen und Ganzen sehr zuverlässig. Sie ist an manchen Stellen leider etwas unübersichtlich. Hier habe ich schon bessere gesehen. Leider dauerten manche Operationen wie das Drehen der Karte oder das Einrichten von No-Go-Zonen sehr lange. Auch Zeitüberschreitungen waren keine Seltenheit. Dies sollte aber mit einem Softwareupdate behoben werden können. Die App bietet ansonsten sehr viele Funktionen. Eigentlich alles was man auch von den Top-Modellen kennt. No-Go-Zonen, Virtuelle Wände, No-Mop-Zonen, Zeitpläne und Sprachsteuerung über Siri, Alexa und Google Assistent.

Staubbehälter / Akkulaufzeit

Auch der Staubbehälter hat eine beachtliche Größe und kann dadurch mehr Staub ansammeln wie zum Beispiel der S8. Die Entleerung ist sehr einfach, da sich der Staubbehälter über einen Deckel am Boden öffnen lässt. Der angesammelte Staub fällt demnach durch die Schwerkraft direkt in den Mülleimer. Der festverbaute Akku hält ewig. Nach einer Reinigung in unserer 3-Zimmer-Wohnung fehlen gerade mal 20% der Akkulaufzeit. Der S10 eignet sich von daher auch perfekt in Einfamilienhäusern oder großen Wohnungen. Das Speichern von mehreren Karten (verschiedene Etagen) ist auch möglich.

Fazit

Ich bin mit dem Gerät sehr zufrieden. Bis auf den Fehler mit dem Anti-Drop-Modus funktioniert das Gerät sehr zuverlässig. Der Preis ist für den Funktionsumfang ist angemessen. Die Wischfunktion funktioniert ebenfalls zuverlässig. Hier ist allerdings anzumerken, dass der Wischmop nur hinterhergezogen wird. Hier gibt es bereits Hersteller wie zum Beispiel Ecovacs oder Roborock die mittels Vibration oder Ultraschall ein besseres Wischergebnis erzielen. Wer das Gerät jedoch ausschließlich zum Saugen verwendet, dem kann ich das Gerät empfehlen. Ich vergebe insgesamt vier Sterne.

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